Die Energiewende im Eigenheim wirft für viele private Hausbesitzer die Frage auf: Soll ich zuerst meine Heizung austauschen oder mein Haus dämmen – und lohnt sich das im Jahr 2025 überhaupt? In diesem Blogartikel geben wir einen fundierten Überblick über den politischen Kontext (Stichwort „Heizungsgesetz“), aktuelle Förderprogramme von KfW und BAFA, die Wirtschaftlichkeit von Heizungstausch vs. Dämmung, wichtige technische Kennzahlen wie U-Wert und JAZ – und wir sprechen konkrete Empfehlungen aus. Anhand eines Beispielhauses aus den 1970er-Jahren zeigen wir außerdem verschiedene Sanierungsszenarien auf. Am Ende soll klar sein, ob Sanierungswillige besser jetzt handeln oder auf zukünftige Entwicklungen warten sollten.
Politischer Kontext: Was steckt hinter dem „Heizungsgesetz“?
Die hitzigen Debatten um das sogenannte „Heizungsgesetz“ haben 2023/2024 viele Hausbesitzer verunsichert. Wichtig zu wissen: Beim Heizungsgesetz handelt es sich nicht um ein völlig neues Gesetz, sondern um eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Das GEG selbst existiert bereits seit 2020 – es wurde damals unter der Bundesregierung Merkel (CDU/CSU-SPD-Koalition) eingeführt. Ziel war, die bis dahin verstreuten Energieeinsparvorschriften für Gebäude (EnEV, EnEG, EEWärmeG) zusammenzuführen und EU-Vorgaben sowie nationale Klimaziele im Gebäudesektor umzusetzen. Die jetzt viel diskutierten Heizungs-Regelungen (65 % erneuerbare Energie bei neuen Heizungen) sind Teil einer GEG-Novelle, die im September 2023 beschlossen wurde.
Gerüchte über eine Abschaffung: Anfang 2025 ist das GEG erneut Gegenstand politischer Diskussion. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition und im Bundestagswahlkampf 2024/25 fordern mehrere Parteien Änderungen: SPD-Politiker bezeichneten das Gesetz als „zu komplex“ und plädierten für Nachbesserungen, die FDP forderte ebenfalls Reformen, und CDU-Chef Friedrich Merz kündigte an, das Heizungsgesetz komplett kippen zu wollen und auf den ursprünglichen Stand zurückzusetzen. Tatsächlich verhandelten CDU/CSU und SPD im Frühjahr 2025 über eine große Koalition – in den durchgesickerten Verhandlungspapieren hieß es sogar wörtlich: „Wir werden das Heizungsgesetz abschaffen. Wir werden ein neues Recht schaffen, das einen Paradigmenwechsel … hin zu einer langfristigen Betrachtung der Emissionseffizienz vollzieht.“. Das bedeutet, man erwägt, die strikte 65 %-Vorgabe für neue Heizungen zu streichen und den Fokus mehr auf langfristige CO₂-Reduktion zu legen. Wichtig für Hausbesitzer: Noch ist nichts endgültig entschieden (Stand Frühjahr 2025). Selbst wenn die neue Regierung die GEG-Novelle 2023 zurücknimmt, bleiben die Klimaziele und der Druck zur Energiewende bestehen – es geht letztlich nur um den Weg dorthin. Zudem ist zugesichert, dass Förderungen fortgeführt werden sollen, unabhängig von möglichen Gesetzesänderungen.
Fazit zum Kontext: Das „Heizungsgesetz“ ist Teil einer längerfristigen Entwicklung. Es wurde zwar 2023 von der Ampel beschlossen, beruht aber auf einem seit 2020 bestehenden Gesetz aus Zeiten der CDU-geführten Regierung und dient übergeordneten EU-Klimavorgaben. Die aktuelle politische Diskussion ändert nichts an der Tatsache, dass Öl- und Gasheizungen bis 2045 schrittweise auslaufen sollen und Energieeffizienz im Gebäudebereich weiterhin gefordert und gefördert wird. Verunsicherte Eigentümer sollten sich also nicht von Begriffen wie „Abschaffung des Heizungsgesetzes“ von sinnvollen Sanierungsplänen abbringen lassen.
KfW-Förderung 2024/2025: Attraktive Zuschüsse für den Heizungstausch
Ein entscheidender Faktor, ob sich ein Heizungstausch 2025 lohnt, ist die staatliche Förderung. Zum 1. Januar 2024 hat die Bundesregierung die Heizungsförderung neu geordnet. Früher lief die Förderung für neue Heizungen über die Bundesförderung effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) beim BAFA, nun wurde sie herausgelöst und zu einem eigenen Programm bei der KfW (Zuschuss 458) gemacht. Private Hausbesitzer (Eigentümer selbstgenutzter Wohnhäuser) können hier besonders hohe Zuschüsse erhalten – im Idealfall bis zu 70 % der Kosten. Vermieter und Unternehmen können ebenfalls Förderung erhalten, jedoch ohne bestimmte Boni (für sie max. 30–35 %).
Die KfW-Heizungsförderung setzt sich aus einer Grundförderung plus verschiedenen Bonusförderungen zusammen:
- Grundförderung (30 %) – Gibt es für jeden, der eine alte fossile Heizungsanlage durch eine neue klimafreundliche Heizung ersetzt. Gefördert werden z.B. Wärmepumpen, Biomasseheizungen (Pelletheizung), Solarthermie, Nah-/Fernwärme-Anschluss oder Brennstoffzellen. Nicht förderfähig sind rein fossil betriebene Heizungen (Gas-/Ölkessel) oder Stromdirektheizungen. Die 30 % beziehen sich auf die kompletten Investitionskosten inklusive Einbau, Installation, Zubehör etc..
- Klimabonus (Geschwindigkeitsbonus, 20 %) – Diesen Zusatz-Zuschuss von 20 % können selbstnutzende Eigentümer erhalten, wenn sie den Heizungstausch bis spätestens Ende 2028 durchführen. Er soll Anreize bieten, nicht bis zum letztmöglichen Zeitpunkt zu warten. Voraussetzungen: Die alte Heizung muss eine funktionstüchtige Kohle-, Öl- oder Nachtspeicherheizung sein oder eine Gasheizung, die mindestens 20 Jahre alt ist. (Für moderne Gasheizungen unter 20 Jahren gibt es diesen Bonus nicht, um „Verschrottungsprämien“ für relativ neue Geräte zu vermeiden.) Ab 2029 sinkt der Klimabonus alle zwei Jahre um 3 % (2029–2030 nur noch 17 %, 2031–2032 dann 14 % usw.) – ein weiterer Grund, einen nötigen Heizungstausch nicht auf die lange Bank zu schieben.
- Einkommensbonus (30 %) – Für Haushalte mit geringerem Einkommen gibt es zusätzlich zur Grundförderung und dem Klimabonus einen attraktiven Einkommensbonus in Höhe von 30 %. Voraussetzung ist, dass das zu versteuernde Haushaltsjahreseinkommen unter 40.000 € liegt. Maßgeblich ist dabei der Durchschnitt der Einkommen der beiden vorangegangenen Kalenderjahre – bei einem Antrag im Jahr 2024 also die Einkommen aus 2021 und 2022.
Dieser Bonus gilt ausschließlich für selbstnutzende Eigentümer von Wohngebäuden. Zur Prüfung sind die Steuerbescheide aller Eigentümer bzw. Ehe-/Lebenspartner vorzulegen. Liegen alle Bedingungen vor, kann der Einkommensbonus zusätzlich zur Grundförderung (30 %) und zum Geschwindigkeitsbonus (20 %) beantragt werden.
Die einzelnen Förderanteile lassen sich also kumulieren, allerdings ist der maximale Zuschuss auf 70 % der förderfähigen Investitionskosten gedeckelt. In der Praxis bedeutet das: Auch wenn rechnerisch ein Förderanspruch von 80 % bestünde (30 % Grund + 20 % Klima + 30 % Einkommen), bewilligt die KfW maximal 70 % Zuschuss.
Fazit: Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann von einer außergewöhnlich hohen Förderung profitieren – bis zu 70 % der Gesamtkosten einer neuen, klimafreundlichen Heizung übernimmt der Staat. Das macht den Heizungstausch für viele Eigenheimbesitzer im Jahr 2025 besonders attraktiv. - Technologie-Boni: Zusätzlich gibt es kleinere Boni für bestimmte Heizungsarten:
- Effizienzbonus (+5 %) für besonders effiziente Wärmepumpen (Erdwärmepumpen oder Luft-Wasser-Wärmepumpen mit natürlichem Kältemittel).
- Emissionsminderungsbonus (bis 2.500 €) für saubere Biomasseheizungen (z.B. Pelletheizung) mit sehr niedrigen Feinstaub-Emissionen. Hier gibt es pauschal bis zu 2.500 € extra, wenn bestimmte Grenzwerte eingehalten werden.
Kostenbegrenzung: Um Mitnahmeeffekte zu begrenzen, ist der förderfähige Investitionsbetrag gedeckelt. Bei Einfamilienhäusern werden maximal 30.000 € Kosten pro Wohneinheit angesetzt. Das heißt selbst wenn die neue Heizung z.B. 40.000 € kostet, berechnet sich der Zuschuss nur auf 30.000 €. Somit liegt der maximale Zuschuss bei 21.000 € (70 % von 30.000 €), plus ggf. 2.500 € für den Biomassebonus. Für Mehrfamilienhäuser gelten gestaffelte Grenzen (z.B. 30.000 € für die erste Einheit, 15.000 € für die zweite bis sechste etc.).
Rechenbeispiel: Kostet eine Luft/Wasser-Wärmepumpe (inkl. Einbau) etwa 30.000 €, könnten ein durchschnittlicher Eigenheimbesitzer 50 % Förderung erhalten (30 % Grund + 20 % Klimabonus), also 15.000 € zurück. Liegt sein Einkommen unter 40.000 €, wären sogar 70 % = 21.000 € Förderung möglich – dann blieben nur noch 9.000 € Eigenanteil. Haushalte mit höherem Einkommen, die keinen Einkommensbonus bekommen, erhalten immer noch bis zu 50 % (sofern der Klimabonus zutrifft) – eine enorme Entlastung. Selbst ohne Klimabonus (z.B. wenn die alte Gasheizung erst 15 Jahre alt ist) gibt es 30 % Grundförderung – das sind 9.000 € bei 30.000 € Kosten. Man sieht: Der Staat übernimmt derzeit einen sehr großen Teil der Investition. Das macht den Heizungstausch 2024/2025 so attraktiv wie noch nie.
Gut zu wissen: Die Förderung muss vor Vorhabensbeginn beantragt werden (seit 1.9.2024 strikt erforderlich). Planen Sie also rechtzeitig und sichern Sie sich den Zuschuss, bevor Sie Handwerker endgültig beauftragen. Sie müssen für die Heizungsförderung ein Fachunternehmen beauftragt haben, aber es muss eine ausschließende Klausel im Vertrag enthalten sein, dass dieser nur gültig wird, wenn Sie die Förderung auch bekommen. Zudem muss der Zeitraum angegeben sein, in dem der Fachunternehmer den Einbau vornehmen wird und dieser muss wiederum innerhalb des Zeitraumes der Bewilligung liegen. Klingt kompliziert, aber die Fachunternehmer sollten diesen Passus kennen und auf der Seite der KFW wirddies auch sehr verständlich ausführlich erläutert. Außerdem können Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) und Vermieter die Förderung beantragen (für Vermieter allerdings ohne die Boni für Klima und Einkommen). In der Praxis wickelt man den Antrag online über „Meine KfW“ ab, oft mit Hilfe eines Energieberaters oder Installateurs.
BAFA-Förderung 2024/2025: Zuschüsse für Dämmung und Effizienzmaßnahmen
Während die KfW den Heizungstausch fördert, ist für Dämmmaßnahmen und andere Energetische Sanierungen an der Gebäudehülle weiterhin das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) im Rahmen der BEG zuständig. Die Förderung für Dämmung ist geringer als die Heizungsförderung, aber dennoch ein wichtiger finanzieller Anreiz.
Über die BEG-Einzelmaßnahmen erhalten Hausbesitzer Zuschüsse von 15 % bis 20 % auf die Kosten von Dämmmaßnahmen an Dach, Fassade, Kellerdecke etc. Im Einzelnen:
- Basisförderung 15 %: Gibt es für energetische Sanierung der Gebäudehülle (z.B. Außenwanddämmung, Dachdämmung, Dämmung der Kellerdecke) sowie den Austausch von Fenstern/Außentüren oder den Einbau von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Voraussetzung: Das Gebäude muss mindestens 5 Jahre alt sein (Bestandsgebäude). Pro Wohneinheit sind bis zu 30.000 € Kosten förderfähig (bei Gebäuden mit iSFP teils 60.000 €, dazu gleich mehr).
- iSFP-Bonus +5 %: Wird die Maßnahme im Rahmen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) umgesetzt, gibt es 5 % extra Zuschuss. Einen iSFP erhält man über eine Energieberatung (geförderte Vor-Ort-Beratung). Beispielsweise würde eine Fassadendämmung dann 20 % Zuschuss bekommen statt 15 %. Auch wenn der Eigentümer selbst keinen iSFP bekommen kann (z.B. weil er bereits eine andere Förderung für Beratung erhielt), kann in bestimmten Fällen der Bonus gewährt werden.
- Zusatzinfos: Ähnlich wie bei der KfW ist eine Energie-Effizienz-Expertin in die Antragstellung einzubinden – d.h. ein Fachmann muss die Maßnahme bestätigen. Außerdem sind die technischen Mindestanforderungen zu beachten (z.B. dass ein bestimmter U-Wert nach der Dämmung erreicht wird). Mehrere Einzelmaßnahmen lassen sich kombinieren, bleiben aber jeweils auf 30.000 € förderfähige Kosten pro Gewerk begrenzt. Auch Heizungsoptimierungen (Hydraulischer Abgleich, Effizienzpumpen) werden vom BAFA mit 15 % gefördert. Achtung: Für den Heizungstausch selbst gibt es beim BAFA seit 2024 keine Zuschüsse mehr – hier ist wie gesagt die KfW zuständig.
Praxistipp: 15 oder 20 % Zuschuss erscheinen deutlich weniger als die 50–70 % bei der Heizung – aber Dämmmaßnahmen sparen oft auch mehr Energie ein, weil sie den Heizbedarf dauerhaft senken. Zudem sind bestimmte Dämmmaßnahmen (z.B. Dämmung der obersten Geschossdecke) relativ kostengünstig, sodass sich auch mit 15 % Zuschuss viel erreichen lässt. Es lohnt sich, zuerst die „low-hanging fruits“ anzugehen – also z.B. Dachboden dämmen, Rohrleitungen dämmen (Rohrisolierung kostet nur wenige Euro pro Meter und spart sofort Heizkosten) – und dann größere Posten wie Fassade und Fenster anzugehen. Für umfassende Sanierungen gibt es alternativ die Möglichkeit, einen KfW-Kredit mit Tilgungszuschuss zu nutzen (Effizienzhaus-Sanierung), was hier aber nicht im Fokus steht.
Wirtschaftlichkeit: Heizung tauschen vs. dämmen – was rechnet sich?
Ob sich eine Maßnahme „lohnt“, lässt sich auf verschiedene Arten bewerten: Energiekosten-Ersparnis, Amortisationszeit (Wann spielen die Investitionskosten sich durch Einsparungen wieder ein?), Wertsteigerung der Immobilie, Klimaschutzbeitrag und Komfortgewinn. Wir betrachten hier vor allem die wirtschaftlichen Aspekte von Heizungstausch vs. Dämmung – und stellen fest: Idealerweise greifen beide Maßnahmen ineinander, aber je nach Ausgangszustand des Gebäudes kann die Priorität variieren.
Kosten und Einsparungen – ein Vergleich: Ein Heizungstausch (z.B. Einbau einer Wärmepumpe) ist meist eine größere Einzelinvestition – typischerweise 25.000 bis 35.000 € bei Luft-Wärmepumpen, bis 50.000 € bei Erdwärmepumpen mit Bohrung. Die laufenden Energiekosten danach hängen von der Effizienz der neuen Heizung ab (dazu gleich mehr zur Jahresarbeitszahl) und vom Strom-/Energiepreis. Dämmmaßnahmen können je nach Umfang ähnlich viel kosten (eine komplette Fassadendämmung an einem Einfamilienhaus liegt grob in der Größenordnung 20.000–30.000 €; neue Wärmedämmverbundsysteme kosten ca. 150–250 €/m² Fläche). Allerdings kann man Dämmungen schrittweise durchführen (z.B. erst Dach, später Wände), während ein Heizungstausch meist auf einen Schlag erfolgt, wenn die alte Heizung ans Lebensende kommt. Einsparungen durch Dämmung zeigen sich in geringerem Heizenergieverbrauch jedes Jahr. Einsparungen durch einen Heizungstausch zeigen sich oft in günstigeren Brennstoffkosten pro kWh Wärme (z.B. Wärmepumpe statt Öl) und höherer Effizienz (neue Heizungen nutzen die Energie besser, alte Kessel arbeiten oft ineffizient).
Schauen wir uns die Amortisationszeiten an – also wie viele Jahre es dauert, bis die Energieeinsparung die Investition ausgeglichen hat. Bei Dämmungen hängt das extrem vom vorherigen Zustand ab. Faustregel: Je schlechter der Ausgangszustand, desto schneller rechnet es sich. Eine Außenwand aus den 1960er/70er-Jahren (ungedämmt) hat z.B. einen hohen Wärmeverlust (hoher U-Wert um 1,0 W/m²K oder mehr). Wird sie nachträglich gemäß GEG gedämmt (U-Wert ~0,24), ergibt sich oft eine Amortisationszeit von ca. 4 bis 10 Jahren – d.h. nach vielleicht 6 Jahren im Durchschnitt sind die Dämmkosten durch Heizkostenersparnis ausgeglichen. War die Wand bereits etwas gedämmt (z.B. 1980er-Baujahr, U-Wert ~0,5), kann die Amortisation 15–20 Jahre dauern, weil die zusätzliche Einsparung geringer ist. Ähnlich verhält es sich bei Dach und Keller: Eine ungedämmte oberste Geschossdecke kann sich in 2–5 Jahren bezahlt machen, ein bereits gedämmtes Steildach braucht länger (vielleicht ~10 Jahre). Diese Zahlen schwanken mit den Energiepreisen – steigt der Öl- oder Gaspreis stark, verkürzt sich die Amortisationszeit; fallen die Preise, verlängert sie sich. Angesichts der aktuellen Entwicklung (zum 1.1.2024 wurde der CO₂-Preis auf Heizöl/Gas um 50 % erhöht, von 30 auf 45 € pro Tonne, Tendenz steigend) ist eher mit weiter steigenden Heizkosten für Fossilbrennstoffe zu rechnen. Das spricht für eine Dämmung, da zukünftige Einsparungen noch wertvoller werden.
Bei einem Heizungstausch ist die Rechnung etwas anders: Tauscht man z.B. einen alten Öl- oder Gaskessel gegen eine Wärmepumpe, spart man zunächst direkt CO₂ und Umweltkosten – aber spart man auch Geld bei den laufenden Kosten? Das hängt von der Effizienz (JAZ) und den Preisen ab. Aktuell kostet eine kWh Erdgas rund 12 Cent, Heizöl ähnlich (schwankend). Strom kostet um 30–40 Cent/kWh. Eine Wärmepumpe benötigt Strom, liefert aber ein Mehrfaches an Wärme. Ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) z.B. 4, bedeutet das: Aus 1 kWh Strom werden 4 kWh Wärme. Dann kostet eine kWh Wärme effektiv nur noch ~8 Cent (bei 32 ct Strompreis). Bei JAZ 3 wären es ~11 Cent – fast pari mit Gas. Bei JAZ 5 (sehr gut) wären es nur ~6–7 Cent. Die JAZ hängt stark vom Gebäude und der Anlagenauslegung ab: Gut gedämmte Häuser erreichen bessere Wärmepumpen-Effizienz, weil die Vorlauftemperaturen geringer gehalten werden können und die Wärmepumpe gleichmäßiger läuft. Umgekehrt kann in einem unsanierten Altbau mit sehr hohem Wärmebedarf und alten Heizkörpern die JAZ vielleicht nur 2,5–3 erreichen, was zu höheren Betriebskosten führt. Heizungsoptimierung und Dämmung erhöhen also die Effizienz der neuen Heizung – ein starkes Argument, beide Aspekte zu kombinieren.
Dank der hohen KfW-Zuschüsse reduziert sich die Amortisationszeit für neue Heizungen erheblich. Wenn der Staat 50–60 % der Investition übernimmt, müssen Sie nur die verbleibenden ~40 % selbst erwirtschaften. Beispiel: Kostet die Wärmepumpe 30.000 € und Sie erhalten 15.000 € Zuschuss, bleiben 15.000 € übrig. Bei vielleicht 500 € jährlicher Ersparnis gegenüber dem alten Ölkessel (je nach Verbrauch) hätte man ohne Förderung 30 Jahre bis zur Amortisation gebraucht – mit Förderung sind es nur noch 15 Jahre. Gleichzeitig steigen mit jedem Jahr alten Heizkessels die Wartungsrisiken, und ab 2026/27 könnten strengere Auflagen kommen. Auch der Immobilienwert steigt mit einer modernen Heizung (und droht umgekehrt zu fallen, wenn man eine 30 Jahre alte Ölheizung im Keller hat, die perspektivisch verboten wird).
Komfort und weitere Faktoren: Dämmung und moderne Heizungen bringen oft mehr Wohnkomfort. Gedämmte Häuser sind im Winter behaglicher (weniger kalte Wände, weniger Zugluft) und im Sommer oft kühler. Wärmepumpen können im Sommer teils auch aktiv kühlen (speziell Fußbodenheizungen mit Wärmepumpe ermöglichen Kühlbetrieb) – ein Pluspunkt angesichts häufiger Hitzewellen. Zudem arbeitet eine Wärmepumpe lokal emissionsfrei (kein Heizöl-Geruch, keine Abgase am Schornstein). Bei Dämmungen gibt es zudem Instandhaltungseffekte: Eine neue Fassade wertet das Haus optisch auf und beugt Bauschäden durch Feuchtigkeit vor.
Zusammenspiel von Heizung und Dämmung: Häufig lautet die Empfehlung von Experten: „Erst die Gebäudehülle dämmen, dann die Heizung erneuern.“ Dadurch kann die Heizungsanlage kleiner dimensioniert werden, was Investitionskosten spart, und die Heizung läuft effizienter (höhere JAZ). Diese Reihenfolge ist ideal, wenn man ohnehin umfassend sanieren will und es die finanzielle Situation zulässt. In der Praxis lässt sie sich aber nicht immer strikt einhalten – etwa wenn die alte Heizung kaputtgeht, bevor gedämmt wurde. Dann muss natürlich der Wärmeerzeuger zuerst neu. Man sollte dann aber zumindest planen, mittelfristig die gröbsten Wärmeverluste zu beseitigen, damit die neue Heizung optimal arbeitet. Beispiel: Wer 2025 eine Wärmepumpe einbaut, kann überlegen, zunächst den Dachboden und die Heizungsrohre zu dämmen (relativ geringe Kosten) und eventuell die Heizkörper zu vergrößern oder auf Flächenheizung umzurüsten, um niedrige Vorlauftemperaturen zu ermöglichen. Größere Dämmmaßnahmen an Fassade oder Fenstern können dann in den kommenden Jahren folgen – ggf. kombiniert mit dem ohnehin fälligen Neuanstrich der Fassade oder Austausch undichter Fenster.
Kosten/Nutzen im Überblick: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dämmmaßnahmen vor allem den Energieverbrauch senken – das spart langfristig Brennstoffkosten und macht das Gebäude fit für eine erneuerbare Heizung. Heizungsmodernisierungen hingegen reduzieren eher den CO₂-Ausstoß und Betriebsrisiken sofort und können (bei hoher Effizienz) ebenfalls Heizkosten sparen, insbesondere wenn fossile Brennstoffe teurer werden. Idealerweise nutzt man die hohen Fördermittel für den Heizungstausch und investiert die dabei gesparten Mittel gleich in zusätzliche Dämmungen – so erzielt man einen doppelten Effekt.
Technische Kennzahlen einfach erklärt: U-Wert und JAZ
Bei energetischen Sanierungen fallen oft technische Begriffe wie U-Wert und JAZ (Jahresarbeitszahl). Hier eine kurze, verständliche Erklärung, was diese Kennzahlen bedeuten – und warum sie wichtig sind:
- U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient): Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter Bauteilfläche verloren geht, wenn der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen 1 Kelvin (≈1 °C) beträgt. Einheit ist W/(m²·K). Je niedriger der U-Wert, desto besser die Dämmung. Ein hoher U-Wert bedeutet, dass viel Wärme nach außen entweicht. Zum Beispiel hat eine ungedämmte 24-cm-Ziegelwand aus den 1960ern einen U-Wert um 1,2 W/(m²·K) – sehr hoch (schlecht). Moderne Außenwände nach GEG liegen bei ca. 0,20–0,24 W/(m²·K). Senkt man den U-Wert einer Wand von 1,2 auf 0,24, reduziert sich der Wärmestrom durch diese Wand um 80 %. Daher führen Dämmungen zu stark verringerten Heizwärmeverlusten. U-Werte helfen also abzuschätzen, welche Bauteile die größten Energiefresser sind. In der Praxis muss man bei Sanierungen meist bestimmte U-Wert-Grenze einhalten (laut GEG Anlage 7: z.B. Außenwand max. 0,24, Dach max. 0,20, Kellerdecke 0,30 W/m²K), um Förderung zu erhalten und die Effizienz zu sichern.
- JAZ (Jahresarbeitszahl): Die JAZ ist eine Kenngröße für die Effizienz von Wärmepumpen über ein Jahr betrachtet. Sie beschreibt das Verhältnis erzeugter Wärme zu eingesetztem Strom. Beispiel: Eine JAZ von 4 bedeutet, dass die Wärmepumpe über die Saison 4 kWh Wärme aus 1 kWh Strom liefert. Wärmepumpen ziehen Umweltwärme (aus Luft, Erde oder Wasser) und „pumpen“ sie auf ein höheres Temperaturniveau. Dafür brauchen sie elektrische Energie. Je höher die JAZ, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und desto geringer sind die Stromkosten pro erzeugter Wärmemenge. Die JAZ hängt von vielen Faktoren ab: Gerätetyp (Herstellerangabe der COP bei Normbedingungen), vor allem aber vom realen Betriebsverhalten – Temperaturdifferenzen, Taktung, Wärmequelle, etc. Ein schlecht gedämmtes Haus mit hohem Wärmebedarf und kleinen Heizkörpern erzwingt höhere Vorlauftemperaturen und häufigeres Anspringen des Verdichters; die JAZ kann dann vielleicht nur 2,5–3 betragen. Ein Neubau mit Fußbodenheizung und geringer Wärmeabgabe schafft leicht JAZ 4–5. Deswegen unser Rat: Haus dämmen = JAZ steigern. Denn weniger Verluste und große Heizflächen bedeuten, dass die WP konstant mit niedriger Temperatur arbeiten kann, was die Effizienz erhöht. Fragen Sie Ihren Installateur nach der berechneten JAZ Ihrer geplanten Anlage – Werte um 3,5–4 oder höher gelten als gut.
Diese beiden Werte – U-Wert und JAZ – machen klar, warum eine Kombination aus Dämmung und effizienter Heizung ideal ist: Hohe Verluste (hoher U-Wert) zwingen die Heizung zu höherer Leistung und mindern die Effizienz (niedrigere JAZ). Reduziert man die Verluste, kann die Heizungsanlage kleiner und effizienter arbeiten.
Beispiel: Sanierung eines 70er-Jahre-Einfamilienhauses
Zum besseren Verständnis betrachten wir ein typisches Einfamilienhaus Baujahr ~1975 in Niedersachsen (klimatisch gemäßigt). Nehmen wir an, das Haus hat 120 m² Wohnfläche, ungedämmte Außenwände, eine mäßig gedämmte oberste Geschossdecke und eine 25 Jahre alte Gasheizung. Jährlicher Gasverbrauch seien ~20.000 kWh (entspricht ~2.000 m³ Gas). Das entspricht aktuell etwa 2.400 € Heizkosten pro Jahr (bei 12 ct/kWh inkl. Grundpreis). CO₂-Ausstoß ca. 4 Tonnen/Jahr.
Der Eigentümer überlegt: Heizung erneuern oder dämmen – was bringt mehr? Wir stellen drei Szenarien gegenüber:
Szenario 1: Heizungstausch jetzt, Dämmung später. Es wird 2025 eine Luft-Wärmepumpe eingebaut, alte Gasheizung raus. Kosten: z.B. 30.000 €. Förderung: 30 % Grund + 20 % Klimabonus = 50 % (kein Einkommensbonus, da Einkommen >40k) -> 15.000 € Zuschuss, Eigenkosten 15.000 €. Die Wärmepumpe hat in dem unsanierten Haus eine geschätzte JAZ von ~3 (weil die Heizkörper noch auf ~55–60°C Vorlauf ausgelegt sein müssen an kalten Tagen). Der jährliche Wärmebedarf bleibt ~20.000 kWh, somit benötigt die WP ca. 6.700 kWh Strom. Bei einem Wärmepumpen-Tarif von z.B. 30 ct/kWh ergeben sich ~2.000 € Stromkosten pro Jahr. Ergebnis: Die Heizkosten sind etwa gleich geblieben (vielleicht minimal geringer als vorher), aber CO₂-frei (sofern Ökostrom genutzt wird). Der Komfort steigt (kein Gasanschluss mehr nötig). Die 15.000 € Eigeninvestition amortisiert sich noch nicht durch Betriebskosteneinsparung – tatsächlich zahlt man ähnlich viel fürs Heizen. Allerdings entgeht man zukünftigen Gaspreissteigerungen und ist für die Zukunft gerüstet. Nachteil: Die Stromkosten könnten hoch ausfallen, wenn der Winter kalt ist oder Strom teurer wird. Zudem läuft die WP nicht in idealem Wirkungsgrad.
Szenario 2: Erst Dämmung, Heizung später. Es werden zuerst Fassade und Dach gedämmt. Kosten: z.B. 25.000 € Fassade + 10.000 € Dachdämmung = 35.000 €. Förderung: 15 % BAFA (+5 % iSFP unterstellt) = 20 % -> 7.000 € Zuschuss, Eigenkosten 28.000 €. Diese Maßnahmen senken den Heizwärmebedarf deutlich – nehmen wir an um 40 % (typisch für umfangreiche Sanierung). Der Gasverbrauch sinkt auf ~12.000 kWh = ca. 1.440 € pro Jahr. Ersparnis gegenüber vorher: ~960 € jährlich. Amortisationszeit: 28.000 € / 960 € ≈ 29 Jahre. Relativ lang – hauptsächlich weil wir hier alle Außenbauteile auf einmal saniert haben. In der Praxis hätte man vielleicht mit kleineren Maßnahmen begonnen (Dachboden, Kellerdecke), die sich schneller rechnen. Dennoch: Die Heizkosten sind sofort deutlich niedriger, das Haus ist behaglicher und für eine zukünftige kleine Wärmepumpe vorbereitet. CO₂-Ausstoß sinkt um 40 % (1,6 t weniger). Die alte Gasheizung läuft weiter, aber nun effizienter (weil sie weniger takten muss). 5 Jahre später könnte immer noch eine Wärmepumpe nachgerüstet werden, dann mit kleinerer Leistung und voraussichtlich JAZ ~4,5.
Szenario 3: Kombi – jetzt beides angehen. Der Eigentümer entscheidet sich, Heizung und Dämmung in einem Rutsch zu machen (oder in sehr kurzem Abstand). Er lässt 2025 die Wärmepumpe einbauen und zumindest die wichtigsten Dämmmaßnahmen gleichzeitig durchführen (z.B. Dachboden dämmen für 5.000 € und einen Teil der Fassade für 15.000 € – eventuell die Wetterseite). Gesamtinvestition z.B. 30.000 € WP + 20.000 € Dämmung = 50.000 €. Förderung: 15.000 € KfW (50 %) + 3.000 € BAFA (15 % auf Dämm) = 18.000 € gesamt. Eigenkosten ~32.000 €. Der Heizwärmebedarf sinkt um vielleicht 20 %. Die neue WP hat dadurch eine bessere JAZ von ~3,5. Benötigter Strom ~ (20.000 * 0,8)/3,5 ≈ 4.570 kWh, Kosten ~1.370 €/a. Gegenüber den ursprünglichen 2.400 € Gas sind das über 1.000 € Ersparnis pro Jahr. Amortisation: 32.000 € / 1.000 € ≈ 32 Jahre. Nicht umwerfend – allerdings sind hierin Komfort, Wertsteigerung und Klimaschutz nicht monetär erfasst. Und wichtig: Die Dämmung hält 40+ Jahre, die Wärmepumpe vielleicht 20 – in Summe ist das Haus zukunftssicher aufgestellt. Außerdem wurden hier nur 20.000 € Dämmkosten angesetzt; mit weiteren 10.000 € in den nächsten Jahren könnte man den Energieverbrauch noch weiter senken.
Analyse: Für unser Beispielhaus wäre langfristig Kombination am besten, aber das erfordert Kapital. Rein finanziell ist Szenario 1 (nur Heizung) kurzfristig am wenigsten Aufwand und durch Förderung günstig – bringt jedoch kaum Betriebskostenvorteile, solange das Haus so viel Energie schluckt. Szenario 2 (nur Dämmung) spart Betriebskosten spürbar, rechnet sich aber erst sehr langfristig finanziell und lässt das Problem der alten Heizung bestehen (die ja irgendwann trotzdem ersetzt werden muss). Szenario 3 ist ambitioniert und rechnet sich nur langfristig, bietet aber die meisten Vorteile (niedrigste laufende Kosten, Komfort, Wert). Welcher Weg der richtige ist, hängt von der individuellen Situation ab – etwa dem Alter der aktuellen Heizung (funktioniert sie noch 5–10 Jahre?) und dem Budget. Man kann auch einen Mittelweg gehen: Schrittweise Sanierung mit klarem Plan (Fahrplan).
Jetzt handeln oder warten? – Unsere Empfehlung 2025
Angesichts der obigen Ausführungen bleibt die entscheidende Frage: Sollte man 2025 schon aktiv werden oder abwarten? Unsere Antwort für energetisch sanierungswillige Hauseigentümer lautet: Im Zweifel eher jetzt handeln – aber mit Bedacht und guter Planung.
Warum jetzt? Die Rahmenbedingungen 2025 sind günstig: Es gibt historisch hohe Förderungen für den Heizungstausch, und auch Dämmungen werden unterstützt. Energiepreise für Öl und Gas werden durch den CO₂-Preis weiter anziehen, wodurch Energiesparen immer lohnender wird. Außerdem profitieren Sie sofort von mehr Wohnkomfort und schützen sich vor künftigen Vorschriften. Warten bringt Ungewissheiten: Politisch ist zwar von einer möglichen Entschärfung des GEG die Rede, aber selbst eine Abschwächung der 65 %-Regel nimmt Ihnen nicht die Notwendigkeit, irgendwann weg von fossilen Heizungen zu kommen – sie verschiebt es höchstens. Es ist unwahrscheinlich, dass in Zukunft plötzlich Verbrennungsheizungen wieder unbegrenzt erlaubt und empfehlenswert sind. Vielmehr dürfte eine neue Regierung den Weg über Anreize statt Verbote gehen – doch diese Anreize (Förderungen) sind ja bereits da und können genutzt werden. Auch ein eventuelles Warten auf „noch bessere Förderprogramme“ ist riskant: Die aktuellen Boni (v.a. der 20 % Klimabonus) sinken ab 2029. Und niemand kann garantieren, dass es dauerhaft so hohe Zuschüsse gibt – je mehr Leute ihre Heizung tauschen (2024 wurden bereits über 210.000 Anträge gestellt), desto knapper könnten Fördermittel irgendwann werden. Aktuell hat der Bund aber vorgesorgt und für 2025 die BEG-Förderung mit zusätzlichen Mitteln gesichert. Kurzum: 2025 stehen die Chancen gut, Förderung zu erhalten; in Zukunft könnte das Budget begrenzt sein.
Warum mit Bedacht? Nicht jeder sollte Hals über Kopf die erstbeste Wärmepumpe einbauen. Sinnvoll ist eine Energieberatung, um eine Sanierungsstrategie zu entwickeln. Oft zeigt sich, dass eine Kombination von Maßnahmen optimal ist. Vielleicht ist Ihre alte Heizung noch 5 Jahre nutzbar – dann könnten Sie jetzt schon die Gebäudehülle verbessern und so später eine kleinere, günstigere Heizung wählen. Oder umgekehrt, die Heizung muss sofort ersetzt werden – dann vielleicht eine Übergangslösung? (Beispiel: Eine Infrarotheizung in zwei Räumen, um den alten Kessel noch 2 Jahre zu überbrücken, während man dämmt – und dann die Wärmepumpe einsetzen.) Solche Lösungen sind sehr individuell. Wichtig ist, die verfügbaren Fördermittel mitzunehmen und keine Angst vor Bürokratie zu haben: Mit einem Energie-Effizienz-Experten an der Seite ist das machbar, und die Investition in Beratung lohnt sich durch die Zuschüsse (50 % Zuschuss auf Energieberatung gibt es ebenfalls).
Technologische Entwicklungen könnten ein Argument fürs Warten sein – etwa, wird die Technik günstiger? Wärmepumpen werden in Massenfertigung wahrscheinlich billiger und besser, ja. Aber hier gilt: Die größten Sprünge sind nicht in einem oder zwei Jahren zu erwarten, sondern eher bis 2030. Wer also bis 2028 wartet, hat vielleicht eine etwas preiswertere und effizientere WP – zahlt aber bis dahin viel für fossile Energie und verpasst den Klimabonus. Neue Förderprogramme – sollte die EU beispielsweise eine „Renovierungspflicht für schlechte Gebäude“ einführen – könnten zusätzliche Anreize bringen, aber eher für diejenigen, die bislang nichts getan haben. Es ist klüger, sein Haus freiwillig zu sanieren, als irgendwann von Vorschriften dazu gedrängt zu werden.
Fazit unserer Empfehlung: Wenn Ihre Heizung älter als ~20 Jahre ist oder größere Mängel hat, planen Sie baldmöglichst den Umstieg auf ein zukunftsfähiges System (Wärmepumpe, Pellet, Wärmenetz – je nach Gegebenheit). Nutzen Sie dabei die Förderungen, denn 2025/26 ist dafür eine hervorragende Gelegenheit. Vernachlässigen Sie dabei nicht die Dämmung: Starten Sie mit kleinen Maßnahmen, die sofort wirken (Dachboden, Kellerdecke, Rohrdämmung) und überlegen Sie, welche Dämmung sich bei der nächsten Renovierung integrieren lässt (z.B. Fassadendämmung wenn ein Neuanstrich ansteht). Jede kWh, die Sie einsparen, müssen Sie später nicht mehr teuer mit Strom erzeugen. Sanieren Sie in sinnvollen Etappen statt abzuwarten, bis eventuell Vorschriften Sie zu hastigen Aktionen zwingen. So steigern Sie den Wert Ihrer Immobilie, reduzieren laufende Kosten und leisten Ihren Beitrag zum Klimaschutz.
Abschließend lässt sich sagen: Ja, 2025 lohnt sich der Heizungstausch oder eine Dämmmaßnahme – am meisten jedoch eine durchdachte Kombination beider. Lassen Sie sich von den aktuellen politischen Diskussionen nicht verunsichern, sondern nutzen Sie die derzeitigen Fördermöglichkeiten und werden Sie Schritt für Schritt unabhängiger von fossilen Energien. Die Investitionen zahlen sich langfristig aus – in Euro, in Wohnkomfort und in Zukunftssicherheit Ihres Zuhauses.
📢 Benötigen Sie eine individuelle Beratung für Ihr Haus?
Ich analysiere, welche Sanierungsmaßnahmen sich am meisten lohnen! 👉 Dann schreiben Sie mir doch einfach eine Nachricht oder rufen mich direkt an unter 0176 40467099😊
Die Informationen in diesem Blogartikel sind nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert. Wenn Sie Fehler oder Unklarheiten im Artikel finden, kontaktieren Sie mich gerne.
Schreibe einen Kommentar